Neues Album GREETINGS TO ANDROMEDA. REQUIEM jetzt im Handel (ET: 13.11.2020)!
Hier kommt eines der wenigen Requien in der Geschichte der Rockmusik und es klingt, also ob David Lynch über Calamity Jane schreiben würde, die sich mit Boris Vian fürs Autokino verabredet um einen alten Walt-Disney Film anzuschauen.
Nach dem unerwarteten Tod ihres Mannes rang die zürcher Musikerin Nadja Zela zwei Jahre lang um die Wiederkehr ihrer Stimme. In dieser Zeit entdeckte sie Musik aus diversen Genres zum Thema Tod und beschloss irgendwann, selbst ein Requiem zu schreiben. Ihre Stimme kehrte zurück, um in finster märchenhafter Weise die Trauer in Musik zu betten.
Zelas Band hat dazu ihren «Brute Folk» zu einem cineastisch anmutenden Experiment ausgeweitet und in ein Doppelalbum verpackt. Inspiriert von der Struktur klassischer Requien sind die 18 Tracks zu einer modernen Interpretation verarbeitet. Analoger Bandsound, Chöre und Raumklang paart sich mit dunklen Spielereien von kleinen Synth-Sounds oder Moog-Sub-Bass- Attacken. Die Texte zeigen ins All, Geister und Tiere bevölkern nebulöse Szenerien, die in eine unbekannte Welt führen. Der Gesang driftet von nah nach fern und erstmals hat es zwei schweizerdeutsche Tracks auf einer Zela-Platte.
Die Band spielt das Konzeptalbum in gesamter Länge und unveränderter Reihenfolge und lässt dabei eine ihr angeborene Wildheit und Leichtigkeit nicht vermissen.
Nadja Zela hat eine lange und bemerkenswerte Karriere mit vielen Jahren «unterwegs» vorzuweisen. Von ihrer All-Girl-Band Rosebud in den frühen 90ern bis zu ihrem aktuellen Soloprojekt blieb sie sich als Frontfrau mit einem ungebundenem Geist treu. Sie ist eine fesselnde Sängerin, erstaunliche Songwriterin und eine E-Gitarristin mit unverwechselbar wütendem und gleichzeitig verzauberndem Stil. Zela hat diese warme, erdige Sinnlichkeit des Blues, jedoch ufert ihr rauer Folk oft in cineastische Klangsphären aus und zersetzt jede aufkommende Nostalgie. Ihre Stimme erschüttert, dann spendet sie wieder unerwartet sanften Trost. Zelas Texte schöpfen spürbar aus persönlicher Erfahrung, aber sie findet darin einen wahrhaftigen, lyrischen Ausdruck für die Zerissenheit und Zerbrechlichkeit unserer Existenz in Zeiten der Verunsicherung.
Für ihr musikalisches Schaffen wurde Nadja Zela mit diversen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Werkjahr der Stadt Zürich.