M a d e i n M i n d und ihre Lieder über Grossstadtsingles
>> Sie klingen nicht wie der Mainstream-Pop aus dem Marketinglabor der Schweizer Pop- / Rockszene und sind trotzdem eine der heissesten Nummern im heimischen Musikkarussell – dabei singen sie in englischer Sprache. Kaum eine Band kann mit soviel positiven Feedbacks und Sympathie in die nächste Runde aufsteigen.
Vor zwei Jahren waren sie mit ihrem Debüt-Album „Are you okay?“ und dem Hit „It makes me happy“ auf fast allen Radiostationen in der Schweiz präsent und landeten in der nationalen Airplay-Statistik 2005 auf Platz 5. „made in mind“ ist made in Luzern – und mit Vreny Stadelmann an der Gesangsfront hat diese Gruppe das Herz auf der Zunge. Vreny überzeugt mit ihrem unverkennbaren Gesang, einer Charakterstimme, die uns immer an ein Lächeln erinnert. Sie ist die Kraft und auch das Geheimnis dieser Band. Vreny überzeugt übrigens ebenfalls in ihren Solobühnenprogrammen – von ihr werden wir noch einiges hören.
Das zweite Album „City Singles“ ist nicht ein Abklatsch von „Are you okay?“. Vreny und ihre Jungs haben ihre Musik über die Singer- / Songwriter-Gilde in den frischen Pop- / Rockbereich wachsen lassen und sind kantiger und greifbarer geworden. Lebens- und Spielfreude kommen ungesüsst zum Zuhörer, der Sound ist kompakt und satt, die Band hat Drive. Es ist guter Popsound geworden: überzeugend, unaufdringlich eindringend, riecht nach Piazza, Crèpes und Sommersprossen. Vor allem haben sie ihre Handschrift beibehalten. Die Musik wurde nicht wie so oft zu einem Popbrei zusammengestaucht. Beim Anhören entdecken wir Bläsersätze und Refrainpassagen, die brillant arrangiert und genial umgesetzt sind.
Das neue Album kommt deswegen sehr gut an. Ein sicherer Hit ist „Lonely together“, ein Song, der durch eine leichte Sommerbriese in unsere Ohren einzieht. Doch es hat auf diesem Album mehr als nur einen Hit – wie schon beim Debüt bleibt „made in mind“ nie banal oder gekünstelt. Ebenso verspricht der Sound gute Live-Eigenschaften, sprich „made in mind“ ist eine erprobte Live-Band und das hört man auch auf dem Album. Vreny überzeugt in der Stimme und die Band unterstützt sie mit einer cool schnörkellosen, kraftvollen und intelligenten Begleitung. Dass sie dabei alles andere als kitschig sind, ist Kunst. <<
Lukas Vogelsang, Chefredaktor ensuite – kulturmagazin, Bern und Zürich
Die Band:
Vreny Stadelmann (voc/piano/ac.guitar); Simon Kaumann (bass/voc); Christoph Grob (guitars); Gregor Heini (guitars/voc), Cédric Habermacher (drums)