Amixs mögen es, sich die verrücktesten Fummel aus der popkulturellen Wühlkiste rauszupicken. «Bahnhof Buffet Olten», ihr erster richtiger Longplayer, ist ein expressives Ding voller NDW-, Italodisco- und Wave-Referenzen, gepaart mit aus skurillem Blickwinkel beobachteten Alltagsabsurditäten und Lebensunsinnigkeiten.
Bereits mit ihren bisherigen Veröffentlichungen, zuletzt der EP «kauf» 2018, demonstrierten Amixs Eigensinnigkeit und unverkrampfte Selbstverständlichkeit, sich ihren Platz in den Reihen des neuen Mundart-Pop selber zu schaffen.«Bahnhof Buffet Olten»kommt noch einen Zack knackiger daher. Ein Synth-Pop-Schauspiel aus einem Guss, wie es nur eine eingeschworene Truppe liefern kann: Amixs liefern Inside-Jokes und gar nicht mal so Fröhliches in lustige Hüllen verpackt. Schalkig und im Grunde liebenswert, nie boshaft werden Schweizer Klischees und Wahrheiten über Aromat, Autobahnen, Antihelden, Airolo, Abfallsäcke und Abstellgleise in schmissigen Uptempo-Songs verarbeitet. Amixs, das sind Patrick Salz (Bass, Synths), Simon Baumann (Synths, Gesang) und neu DrummerThomas Seitz, allesamt aktive Freigeister der Basler Subkultur in diversen Formationen und Funktionen. Vom Duo zum Trio gewachsen, mausert sich Amixs zur veritablen Synth-Pop-Band, die in anderen Zeiten wohl auch gerne mit Nina Hagen oder Falco die Bühne geteilt hätte. Passt aber wie Faust aufs Auge auch ins Heute – ein augenzwinkernder Gegenentwurf zu Überproduktion, Feinschliff und Konform.