Mit Blasmusik (fast) nichts am Hut
The Paces geben im wahrsten Sinne des Wortes das Tempo vor. Gerade mal zwanzig Lenzen haben die vier Schweizer, wohnhaft in Basel, auf dem Buckel, und trotzdem sind sie allen anderen einen Schritt voraus. Bereits vor zehn Jahren, in der vierten Klasse der Primarschule, haben sie das Frühenglisch entdeckt und Songs komponiert mit so schmissigen Titeln wie „Alone be“ und „I love she“. Schon damals hat Sänger und Gitarrist Nici Chèvre ehrliche, aufrichtige und gefühlvolle Songs komponiert, die sofort in Mark und Bein gingen und Supergrass oder den Beatles sofort die Butter vom Brot genommen hätten – na ja, den Beatles wohl nicht. Etwas Bescheidenheit ist da wohl angebracht. „I love she“ wurde zwar nicht zum Hit wie „She Loves you“, womöglich wegen sprachlicher Mängel, trotzdem war das bereits die Initialzündung für eine aussergewöhnliche Band und vor allem auch Freundschaft. The Paces sind das Idealbeispiel einer Sandkasten-Band. Die Jungs haben schon alles zusammen erlebt...
Rock-Musik ist für Nici Chèvre (Vocals/Gitarre), Mex Respondek (Schlagzeug), Pädi Bussmann (Bass) und Adi Schröter (Gitarre) nicht nur Zeitvertrieb, sondern Passion, und Berufung gleichermassen. The Paces live, das sind energetische Spielfreude und mitreissende Melodien, das ist Rock’n’roll für Frauen, die tanzen wollen und für Männer, die einen drauf machen wollen, so wie Rock Musik sein soll. Genau wie damals in der vierten Klasse, einfach allen einen Schritt voraus.
Damit es so bleibt, gingen The Paces vor drei Jahren eine geradezu symbiotische Beziehung mit dem Basler Musiker und Produzent Philippe Laffer (taktvoll - musik, Zhivago, ex. Supernova) ein. Herausgekommen ist ihre erste EP „Sonic Street Monkey“. Hookige Refrains prallen auf trashige Gitarren, melodiöser Disco-Pop auf harmonietrunkene Gesangslinien, krachende Riffs auf treibende Beats, eine Mischung die auch das Ausland aufhorchen liess.
Zuerst zog man sich mit Philippe Laffer zurück in die Einsiedelei nach Flüelen. Dort wurde nochmals der letzte Schliff angesetzt und vor allem auch die Dorfidylle gestört: „Was spielt ihr denn da? Volkstümlich? Seid ihr eine Blaskapelle?“. (Der Einheimische war ja auch nicht ganz auf dem Holzweg, „the pace“ heisst ja auch eine Blasmusikkapelle).
Doch nicht einmal die Skepsis der Einheimischen vermochte die vier Jungs zu stoppen. Im Februar 2006 wurden sie für zwei Showcases nach Hamburg und Berlin eingeladen. Dort rockten sie die altehrwüdigen Konzertschuppen. Ein Klacks war das. The Paces haben den Deutschen den Marsch geblasen. Im Oktober und November 2006 haben die Jungs als Vorgruppe der Lovebugs die ganze „In Every Waking Moment“ Tour eröffnet und das Publikum begeistert. Next Exit: Stardom! Na ja, nicht ganz vielleicht, aber die Jungs sind auf dem besten Weg, eine grosse Rock Band zu werden!