TAFS – «LANDGANG»
«Dr Ernscht isch nid in unserer Crew, also frog mi nid wo er blibt».
Augenklappe runter und auf geht's zum feucht-fröhlichen «Landgang»! Auf ihrem neuesten Werk bleibt die Tafsquad den Qualitäten treu, die sie zu einer der beliebtesten Piratentruppen der eidgenössischen Rap-Gewässer gemacht hat: Beats (die dicken), Köpfe (die nicken) und eine bis zum Bersten gefüllte Schatzkiste mit grossen Hooks vermengen Aman, Taz, Flink und OK zu einer Platte, deren gute Laune selbst den miesepetrigsten Captain Hook aus den Stiefeln bläst. Dabei setzen sie den auf dem Vorgänger «Gschwäll» eingeschlagenen Weg konsequent fort und kümmern sich in bester Freibeuter-Manier einen feuchten Dreck um irgendwelche Genre-Konventionen. «Rap ist unser Medium. Damit sind wir gross geworden und das beherrschen wir auch», erzählt Taz mit einem Leuchten im unverdeckten Piratenauge. «Musikalisch ist diese Schublade aber viel zu eng gefasst. Musik zu machen bedeutet für uns in erster Linie Quality Time mit Freunden, da wollen wir einfach das machen, worauf wir Bock haben.»
Hört man sich die 12 Tracks von «Landgang» an, wird klar: Auf dicke Bässe hatten die Jungs immer Bock. Garniert wird dieses massive Fundament mit einer durchgeknallten Vielfalt von musikalischen Beutestücken, die derart gekonnt eingesetzt werden, dass selbst ein grenzwertiges Humpa-Piraten-Sample im Kontext von Marching-Band-Drums und Maschinengwehr-Raps zu einem ehrfurchtgebietenden Partybanger wird («Päiräts»). Und wenn dann selbst ein No-Go wie «Gangnam Style» hinter dem Schiffsmast hervor galoppiert und dabei eine richtig gute Figur macht («Landgang-Style»), stehen zwei Dinge fest: a) Diese Jungs hatten einen Riesenspass im Studio und b) live auf der Bühne wird dieser Spass mit Hilfe des Publikums noch einmal potenziert werden. Denn hier liegt seit jeher die eigentliche Stärke der Tafsquad: Bühnenshows, bei denen keine Auge trocken bleibt. Und der Grog in rauhen Mengen fliesst.
Davon kann man sich diesen Sommer auf einer ausgedehnten CH-Tour überzeugen.
TAFS - "LANDGANG" erscheint am 8. März 2013.
TAFS - Biographie
1997 gegründet, werden die Rap-Neulinge von TAFS (Taz, Aman und DJ Flink) in der damals kleinen Mundartrap-Szene bald bekannt. Unzählige Keller-Auftritte folgten, 1998 wurden mit DJ Dimos «Homework EP» ihre ersten Verse auf Vinyl gepresst. Kurz vor der Jahrtausendwende dann der Klassiker «8i Bahnhof» (nach dem damaligen Treffpunkt der Liestaler Jugend). Soloalben von Taz und Aman folgen, das lange erwartete TAFS-Album, ebenso DJ Flinks Nebenprojekt mit Soulsänger Seven, mit dem er auch die Radioshow «Vo 7 bis Flink» moderiert, und Kollaborationen mit Curse, Greis und dem Reggae-Kollektiv «The Scrucialists». 2010 veröffentlicht die Combo mit «Gschwäll» ihren vorläufig letzten Longplayer und geht auf ausgedehnte Tour durch die Schweizer Club- und Festivalszene. Neu konzentriert sich Produzent DJ Flink ganz auf seine Fähigkeiten als Perkussionist und hat den Band-DJ-Job an das neue Vereinsmitglied OK alias Oliver K. abgetreten. Zu Beginn nur mit 2 Mikrofonen und Plattenspielern ausgerüstet, kennt man TAFS heute als echte Liveband.