Am Anfang war Moritz Wyss ein Einzeltäter. Er spielte Gitarre, sang und schrieb Songs. Als er genug Songs für ein Album beisammen hatte, versammelte er ein paar Musiker um sich, welche den nackten Stücken noch ein paar klangliche Kleiderfetzen auf den Leib schneiderten. Das resultierende Album – schlicht „Mo Blanc“ genannt – erschien im Herbst 2012. Mit seinen süffigen Refrains und Melodien, deren geheimnisvolle Schleifen entfernt an die belgische Band Deus gemahnten, blieb „Mo Blanc“ nicht lang ein Geheimnis der Probestudios. „Ihr Debut ist auch ein Greatest Hits-Album“ urteilte die Jury von Radio SRF 3, als sie Mo Blanc für den „Best Talent 2012“-Award nominierte. Die Singles „Deep“ und „Song For The Future“ gehörten zum Soundtrack des Jahres.
Drei Jahre später sind die Greatest Hits von damals zu Evergreens herangereift. Und Mo Blanc ist kein Einzeltäter mehr, sondern es ist daraus eine echte Band geworden. Nebst Moritz Wyss (Gesang, Gitarre) gehören dazu Daniel Meier (Gitarre), Beat Jegen (Bass), Matthias Dinkel (Schlagzeug) und Tobias Tissi (Keyboards, Synths). „Allein hat es mir schon auch gefallen“, sagt Moritz. „Aber mit der Zeit fühlte ich mich einsam, auch musikalisch, auch auf der Bühne. Ich finde es wichtig, dass die anderen einen Anteil an der kreativen Arbeit haben. Erst so ist auch bei ihnen Herzblut dabei.“
In einer Reihe von Retraiten in den Alpen und intensiven Arbeitsperioden im Studio ist Mo Blanc zur Band verschmolzen. Gleichzeitig ist das zweite Album entstanden, „Beauty Spots“. Der Sound ist erdiger geworden, das instrumentelle Zusammenspiel subtiler aber auch muskulöser. Trotz des sonnige Aussichten versprechenden Titels beschäftigen sich die Texte nicht mit idyllischen Flecken oder Knotenpunkten der Tourismusindustrie. Vielmehr drehen sich die Lieder um die Landschaften, die sich jeden Tag vor unserem inneren Auge ausbreiten, und dem äusseren Alltag, mit dem wir Träume und Fernweh in Einklang zu bringen versuchen.