Tick, tick, tick – Boum! Lola Boum zupft nicht nur am Ärmel – sie reisst ihn rein. Laut, wütend und dabei radikal selbstbestimmt stülpt Lola Boum ihr Inneres nach aussen und zeigt den Zuhörenden in acht facettenreichen Tracks, wie weibliche Freiheit im 21. Jahrhundert klingt.
Offiziell gegründet wurde das Punktrio zwar erst 2022, den Punk-Funken in Lola Boum entfachten Künstler*innen wie Janis Joplin, Patti Smith, Juliette & The Licks und PJ Harvey schon viel früher. Es ist diese Faszination für laute, energetische Musikerinnen, die gesellschaftlichen Normen ins Gesicht lachten, die das Fundament für Lola Boum bildeten. Es überrascht also nicht, dass sich Lola Boum heute musikalisch auf den Spuren von Drunk Mums und den frühen Amyl and The Sniffers bewegt, rotzig ist ohne dabei aggressiv zu sein und hintenraus doch auch langsamere Töne anklingen kann. Lola Boum kratzt am Postpunk, donnert Bass, der schön durchschrammelt und flüstert zeitweilen dreamwavey Vocals, die zum Träumen einladen – wäre das, was sie erzählen, nicht so verdammt schmerzhaft.