Deutsch
Der in Bern aufgewachsenen Julia, aka Juli Lee, sieht man auf den ersten Blick nicht an, welch kleiner Nerd sich unter dem blonden Lockenschopf versteckt. Ihre Lieblingsthemen sind Delays, Equalizer, Sidechains und Basssounds, sowie Audiogear oder einfach Musik im allgemeinen.
Wer sich mit ihr ‘nach’ dem Studio verabredet, wird wahrscheinlich 3 Nachrichten bekommen die den Vereinbarten Zeitpunkt um je 1,5 Stunden hinauszögern um dann mit grösster Wahrscheinlichkeit bis zum
nächsten Tagesanbruch warten zu müssen, bis sich Frau Lee von ihrer aktuellen Produktion losreissen kann.
Auf die Frage: ‘Ja aber was hast du denn bis gestern Morgens um 5h gemacht?’ Kommt die selbstverständliche Antwort: ‘Ich hab das richtige Kickdrum gesucht'
Die Musik steht bei ihr an oberster Stelle, steht ausser Konkurrenz. Selbst wenn man mit ihr im Kino sitzt, wird sie plötzlich ihr Handy aus der Tasche ziehen um sich irgend eine Sound-Idee zu notieren und dann unruhig umher rutschen, da sie nicht warten kann, den Gedankenblitz umzusetzen.
Intensiviert hat sich ihr Schaffen nochmals, seit Ben Mühlethaler, Besitzer der B-Note Studios, sie vor einigen Jahren als Protégé unter seine Fittiche nahm. Von einem Grossmeister des Produzieren und Mixens lernen zu können, empfindet sie als unglaubliches Privileg und und nützt jede Gelegenheit um Ben über die Schulter zu schauen.
Das Bedürfnis ihre Musikentdeckungen mit anderen zu teilen war schon immer vorhanden und stundenlange nächtliche Sound- Orgien standen in der schlecht beheizten Altstadtwohnung an der Tagesordnung.
Es war eigentlich nur purer Spass, als sie mit 18 im Keller eines Bekannten, der selbst Dj war, auf seinen Plattenspielern etwas Musik machen durfte. Als er dann mehrere Stunden später wieder in den Keller kam und meinte, dass er und seine Freundin endlich mal schlafen gehen wollten, war klar, dass es nicht ihr letztes Mal hinter Plattentellern gewesen sein sollte....Auch wenn sie aus mangelnden Übungsmöglichkeiten ihre neu gewonnene Liebe erst mal auf eis legte.
Als sie dann etwas später wieder die Gelegenheit hatte, in einem Club während der Woche an ihren Mischfertigkeiten zu arbeiten, dauerte es nicht lange, bis Sie der Clubbesitzer per Zufall beim Sounden hörte und ihr aufgrund dessen, einen Opening Slot gab.
Weitere Gigs folgten, sie entwickelte sich technisch wie auch musikalisch
weiter und fand mit der so genannten 'House Musik' (im weitesten Sinne) verfallen und spielt fast jedes Wochenende. Sie hatte auch bereits die Chance über die Schweizer Landesgrenzen hinaus zu blicken und spielt in Deutschland, Kroatien, Frankreich und vor allem New York wo sie mehrere Male im Jahr spielt.
Sich keinem Genre unterordnen zu wollen, ist Teil dessen was Juli-lee’s Musik ihren Reiz verleiht. Eigenwillig kombiniert sie Groovige Rhytmen und treibende Basslines, mit Elementen aus Funk, Disco, Soul und Rock und schafft es, trotz Diversität einen homogenen Sound entstehen zu lassen. Unter dem Strich lässt sich ihre Musik wohl am ehesten im House/Deephouse/Techno Bereich einordnen oder wie sie es audrücken würde: zwischen 110 und 126 BPM.
Sie glaubt nicht an die Unterteilung in Underground und Kommerz. "Ein Track ist gut, weil er gut ist, und wird nicht zwangsläufig schlechter weil ihn mehr Leute hören.” Trotzdem strebt sie es an, das Publikum mit neuen noch nicht überdosiert gehörten Sounds zu packen und hält es auch für die Aufgabe eines DJ’s, gute Musik zu verbreiten, welche in der Informationsflut der ganzen Social Media Kanäle und Medienportale, untergehen.
“Der Moment in dem man Musik mit anderen teilt und merkt, dass alle im Raum das selbe fühlen, ausgelöst von dem Sound der aus den Lautsprechern kommt, ist eine der pursten Formen von Liebe die ich kenne”
Nächste Release von Juli lee sind auf dem Berliner Label Well Done! Music, dem Hamburger Label 136° Recordings, dem schweizer Label Inyan Music, sowie dem amerikanischen Houselabel King Street Records zu erwarten.
Juli Lee hatte bereits Veröffentlichungen auf Caballero Records, Well Done!, Inhouse Records, 136° Records, Purple Music, Kingstreet & Big City Beats. Seit Frühling 2016 wird sie von Ultra Music gepublished.