Zwei Jahre Pause, Müdigkeit. Zwei Jahre kollektive Überforderung, zwei Jahre einsames Schweigen. Und plötzlich: Frühling, Energie, Album. Nicht mehr nichts, wieder reden. Aber auch Krieg, Tod, Trauer und Wut. Während alle Schlagzeilen und Neuigkeiten gleichzeitig auf unsere Köpfe aufprallen und dabei auf Gleichgültigkeit stossen, sich die Menschen müde geredet haben und Kinder nie reden lernen, will doch wenigstens die Musik nicht verstummen.
Das Album «vo müede Fische und stiue Ching» will sich nicht nur einreihen, es will ein Teich sein im Garten der Gleichgültigkeit, animieren zum Eintauchen, zum Schwimmen lernen, um den Untergang zu umgehen. Können wir ihn verhindern?
Die Texte von Alwa Alibi und die Musik von Simo Saster bewegen sich zwischen Müdigkeit und Weltschmerz, zwischen PMS-Pop und Piano-Talk. Die Texte und Geschichten fliessen mit schweren Bässen durch Köpfe. Der Gesang bewegt Gedanken, wie die Drums Körper.
«vo müede Fische und stiue Ching» soll Handlungsspielraum zeigen, gegen die Gleichgültigkeit kämpfen oder zumindest die Leere des Wartens auf Veränderung füllen. Es redet von Lethargie, Angst und Traurigkeit, aber auch von Liebe, Lust und Umbruch. Es will Kapitalismuskritik sein, die berührt. Es will Widerstand dem Patriarchat gegenüber sein, es soll animieren.
Das Album soll Kindern oder den Kindern in uns eine Stimme geben, gegen Autorität, eine Auflehnung sein. Es soll ein Zugang sein zu Emotionen, die Gefahr von Abstumpfung benennen. Es kann Sehnsucht nach Ruhe sein, genau so wie nach Aufbruch und Bewegung. Und es stellt Fragen. Wie soll es weitergehen?